Sommersingwoche 2019 des Iglauer Singkreises Süd vom 4. bis 14. August in Waldkraiburg

Es war schon unsere sechste Sommersingwoche im Haus Sudetenland in Waldkraiburg, wo wir wieder zehn erlebnisreiche Tage in gehobener Stimmung und bester Laune verbringen durften. Diesmal begrüßte uns der neue Heimleiter, Herr Discher, da Hardi Schleich, der uns bai den vorangegangenen fünf Singwochen herzlich aufgenommen und betreut hatte,  nun in den wohlverdienten Ruhestand gehen konnte. Leider mussten wir erfahren, dass ihn prompt ein Schlaganfall erwischt hat, von dem er sich nun allmählich wieder erholt. Wir wünschen ihm alles Gute und baldige Genesung. Aber auch Herr Discher hieß uns herzlich willkommen und hatte für unsere Wünsche und Bedürfnisse stets ein offenes Ohr.
Alle nötigen Voraussetzungen für eine erholsame und dennoch produktive Singwoche waren damit vorhanden. Für die verschiedenen Proben standen uns wieder verschiedene schöne und gut geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung. Im Haupthaus fanden die Instrumental- und Ensembleproben statt, der große Tagesraum im Seminarhaus diente vormittags und abends je nach Bedarf den Singproben, außerdem fanden dort ein Teil des Parallelprogramms und verschiedene Abendprogramme statt. Im überdachten Außenbereich beim „Haus Hotzenplotz“ konnten die Tanzproben wetterunabhängig in frischer Luft abgehalten werden. Entgegen der zunächst schlechten Wetterprognosen gab es doch reichlich sommerlichen Sonnenschein. Eine ideale Badegelegenheit liegt in unmittelbarer Nähe: die „Grüne Lagune“ Ampfing, wo wir die tägliche Mittagspause auf der Liegewiese am Badeteich verbringen konnten, und das völlig kostenlos.
Von Beginn an konnten wir in ordentlicher Chorstärke intensiv proben. Wilfried übernahm wieder im Wechsel mit Geli die Chorleitung. In den Tanzproben konnten auch wieder Achtpaartänze aufgefrischt werden.
Das geplante Arbeitsprogramm für die Chor-, Tanz- und Instrumentalproben enthielt jede Menge Spannendes und Anspruchsvolles. Wie gewohnt begannen wir das Tagesprogramm mit einem zwanzigminütigen Tanzen bei Harry, garniert mit Spannungs- und Gleichgewichtsübungen. Nach einer kurzen Pause folgten bei Geli intensive Atemübungen zum Aufbauen der Konzentration. Nahtlos schlossen sich Stimmübungen und das Einsingen an, und wir begaben uns in den Seminarsaal zur Chorprobe, abwechselnd bei Wilfried und Geli.
Zum Einsingen gab es Jodler und Kanons, bekannte Titel aus dem Repertoire der Singkreisliederbücher und natürlich diverse Wunschlieder. Dann folgten die schwierigeren Sachen. An umfangreicheren geistlichen Chorwerken erarbeiteten wir “Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet” von Vulpius sowie “Und ich hörte eine große Stimm” von Melchior Franck. Mutig wagten wir uns schließlich an die achtstimmige Motette von Felix Mendelssohn “Denn er hat seinen Engeln befohlen” aus dem “Elias”. Zudem probten wir adventliche und weihnachtliche Volks- und Chorlieder für das Singkreiskonzert zum Sudetendeutschen Advent am 30. November in Stockstadt.
Nach einem schmackhaften Mittagessen konnte man sich in der herrlich langen Mittagspause in der Lagune regenerieren, Erkundungs- oder Besorgungsausflüge machen, bevor um halb fünf die Tanzprobe begann. Tanzleiter Harry hatte wieder eine bunte Auswahl zusammengestellt. Wir wagten uns an das “Mühlradl”, wiederholten die „Västgöta“, die wir beim Sudetendeutschen Tag bühnenreif dargebracht hatten, dazu die “Ostgöta”, eine weitere schwungvolle Achtpaarquadrille aus Schweden. Aus ganz alten Beständen gruben wir einen holländischen Sechspaartanz aus, der den Namen “Gort met stroop” trägt und zum absoluten Renner der Singwoche wurde.
In einer kleinen Pause konnte man sich bei Bedarf bis zum Abendessen wieder frisch machen. Danach gab es noch eine Stunde Abendprobe mit Singen sowie das Parallelprogramm, bei dem die Stubenmusik probte, zeitgleich mit verschiedenen Kleinensembles.
Am Verfügungstag nutzen manche die Gelegenheit zu einem Ausflug, andere zum Ausruhen, da wir schon drei Probentage am Stück hinter uns hatten. Einige fuhren sogar bis nach Bad Reichenhall und besichtigten dort die Alte Saline. Unseren gemeinsamen Wandertag verbrachten wir in der Umgebung von Taufkirchen / Vils, wo sich alle schließlich nach kürzeren oder längeren Rundwegen gemeinsam im Schwimmbad erholten. So konnten auch in der Nähe wohnende Singkreisfamilien mit Kleinkindern mit dabei sein.
Für den Grillabend durften wir wieder die große Terrasse vor dem Haupthaus nutzen, Herr Discher grillte persönlich und sein Team verköstigte uns, Peter spendierte ein Fass Bier. Den „Bayrischen Abend“ hatten wir auf den Samstag gelegt, damit man sich tags darauf beim Wandertag wieder auslüften konnte. Da diesmal das Wetter nicht mitspielte, verlegten wir den Abend in das Kaminstüberl. Die Stubenmusi spielte bairische Stückln auf, wir sangen alpenländische Lieder, und das Küchenteam hatte im Vorraum ein bayrisches Buffet mit brotzeitlichen Köstlichkeiten aufgebaut. Und erneut gab es ein spendiertes Fass bayrisches Bier, von Christl zu ihrem (halb)runden Geburtstag.
Besonders unterhaltsam und einfallsreich war der Abschlussabend, der uns als Passagiere auf Raumflug mit Hans Olo und dem Wookie “Einmal zum Mond und zurück” führte,  mit Gags, Show-Einlagen, Rätselspielen und Musikdarbietungen.
Mit dem Schlusssingen endete eine schöne und harmonische Singwoche.
Auch unter der neuen Heimleitung wurden wir freundlich und herzlich aufgenommen, für beste Arbeitsbedingungen war gesorgt. auf unsere Wünsche wurde bereitwillig eingegangen. Schließlich hat uns Herr Discher ausdrücklich gebeten, doch im nächsten Jahr wiederzukommen. Das konnten wir ihm einfach nicht abschlagen. Fürs nächste Jahr haben wir nun wieder in Waldkraiburg gebucht. Dem mehrfach geäußerten Wunsch, einen arbeitnehmerfreundlichen Zeitraum mit zwei enthaltenen Wochenenden zu wählen, konnten wir nachkommen: Die Sommersingwoche 2020 findet statt vom 6. - 16. August.
h.